Pädagogischer Ansatz

Die pädagogische Arbeit ist systemisch angelegt, durchwirkt und wird in der täglichen Arbeit weiterentwickelt.


Das pädagogische Handeln geht davon aus, dass Menschen in familialen Systemen aufgrund ihrer bisherigen Sozialisation bestehende Handlungsmuster erlernt haben, indem sie in Wechselwirkung zu den anderen relevanten Personen in Beziehung stehen.


Wir gehen davon aus, dass es sich in den meisten Fällen um nachvollziehbare Sozialtechniken handelt, die einerseits auf die Alltagsbewältigung ausgerichtet sind, andererseits als destruktive Verhaltensweisen Schutzfunktionen darstellen.


Durchgehender Anspruch ist die Transparenz der Arbeit für die Hilfeadressaten durch nachvollziehbares Handeln auf den Grundpfeilern pädagogischer Qualitätskriterien. Diese sind berufliche Qualifikation, methodisches Handeln und die Ausrichtung der Arbeit nach den im Hilfeplan vereinbarten Zielen.


Sozialpädagogisches Handeln setzt an der Nahtstelle zwischen öffentlichem und privatem Leben der Familien an. Wir handeln in und mit den Ressourcen der Kinder/Jugendlichen und Familien.


In der Hilfe werden sozialpädagogische Konzepte mit konkreten lebens- und alltagspraktischen Hilfen kombiniert. Herausragender Stellenwert kommt dabei dem Konstrukt des Lernens am Modell zu. Sie leistet unter den Prämissen Lebensweltbezug, Alltagsnähe und Ganzheitlichkeit pädagogische und praktische Unterstützung, um Selbstwirksamkeitserfahrungen zu machen und eine Verbesserung der individuellen Sozialisation zu erreichen, um dem gesetzlich verankerten Ziel verpflichtet zu handeln, Kinder, Jugendliche und junge Volljährige in ihrer Entwicklung zu fördern und zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu erziehen (§ 1 SGB VIII).


Wir verstehen familiäre Systeme als Verbund von Personen, die zueinander in Wechselwirkung stehen und miteinander Veränderung verhandeln müssen. Deshalb sind Beziehungen geprägt von Verhaltensmustern, die aus Sicht der Akteure subjektiv sinnvoll erscheinen (können) oder auf das System stabilisierend wirken (können). Die Überarbeitung solcher Verhaltensmuster erfordert aktive Mitarbeit und Reflexion, weil neue/andere Verhaltensmuster für die Personen weniger oder möglicherweise nicht bekannt sind und deshalb Unsicherheiten bergen.


Die Verhaltensweisen der anderen Mitglieder in Systemen werden sich im Verständnis der Homöostase des Systems notwendigerweise verändern. Um solche Passungsprozesse wiederum möglichst konstruktiv zu gestalten, sind die Adressaten dieses Angebotes möglichst alle Personen in den Familiensystemen.


Die Hilfen zur Erziehung fördern Kinder/Jugendliche und Familien in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung, bauen Benachteiligungen ab und/oder vermeiden solche, um Kinder und Jugendliche vor Gefahren für ihr Wohl zu schützen und förderliche Lebensbedingungen zu schaffen.